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200.000 japanische Regierungsrechner bleiben bei Windows XP - Olaf - 19.10.2013 11:49

Quelle: drwindows.de

200.000 japanische Regierungsrechner bleiben bei Windows XP

Das Supportende von Windows XP rückt unerbittlich näher. In ziemlich genau einem halben Jahr, am 8. April 2014, werden die letzten Sicherheitsupdates für den Betriebssystem-Dino erscheinen. Unternehmen und Behörden, die jetzt noch nicht mit der Migration begonnen haben, werden es kaum noch rechtzeitig schaffen, auf Windows 7 oder Windows 8 umzustellen.
Bei der japanischen Regierung weiß man dagegen schon jetzt, dass rund 200.000 Behörden-Computer bis auf Weiteres mit Windows XP betrieben werden - das sind rund 11 Prozent der PCs, die in japanischen Behörden laufen.

Beinahe 1.000 unterschiedliche regionale Behörden haben bei einer Umfrage angegeben, vorerst weiter mit Windows XP zu arbeiten. Bei rund einem Drittel liegt es schlicht und einfach am Geld - man habe nicht die nötigen Mittel, um die Migration zu stemmen.
In anderen Behörden laufen noch Leasing-Verträge für XP-Computer, die man bis zum Ende der Laufzeit ausreizen möchte.
Rund ein Fünftel der XP-Computer läuft in abgegrenzten Umgebungen und erledigt irgendwelche Spezialaufgaben - das ist dann der Anteil, mit dem man sich noch am ehesten abfinden kann.

Ansonsten mutet es schon sehr seltsam an, dass ausgerechnet in einem Hightech-Land wie Japan mehr als jeder zehnte staatlich genutzte Computer das Supportende von XP überleben wird. Natürlich kostet eine Umstellung Geld, aber das wusste man ja schon seit Jahren. Bei jedem Gerät, welches man anschafft, weiß man von Anfang an, dass man es irgendwann ersetzen muss, und sollte entsprechend planen.


Quelle: winfuture.de

In einem halben Jahr, und das fast auf den Tag genau, endet der offizielle Support von Windows XP seitens Microsoft. In Japan müssen rund 200.000 PCs auch danach mit Windows XP betrieben werden, da für eine Umstellung vor allem eines fehlt: das Geld.

Wie The Japan News berichtet (via Dr. Windows), müssen knapp 1000 lokale Verwaltungen, darunter Kommunen sowie Präfekturen, auch nach dem 8. April 2014 bei Windows XP bleiben. Das ergab eine von der japanischen Tageszeitung Yomiuri Shimbun in Auftrag gegebene Studie.

Die Studie umfasst alle knapp 1800 lokalen Verwaltungen Japans, dabei wurde festgestellt, dass offizielle Stellen insgesamt rund 1,76 Millionen Computer in Betrieb haben. Mehr als 200.000 davon werden auch nach dem Support-Ende bei Windows XP bleiben, da für einen Umstieg auf Vista, Windows 7 oder Windows 8 zumeist das Geld fehlt. Das sind immerhin elf Prozent aller PCs. Einige der Behörden verweisen als Nicht-Umstiegs-Grund zudem auf noch laufende Leasing-Vereinbarungen.

Es gibt allerdings auch noch andere Erklärungen und die lesen sich angesichts eines derart hochtechnisierten Landes wie Japan durchaus kurios: In Yonaguni in der Präfektur Okinawa nannte man als Grund für den Verbleib auf Windows XP, dass die Angestellten "mit neuen Betriebssystemen nicht zurechtkommen", in Yusuhara (Präfektur Kochi ) meint man, dass "die verantwortlichen Leute" alle zwei bis drei Jahre ausgetauscht würden und man auch sonst "keine Technik-affinen Mitarbeiter" habe.

Die Studie wirft auch an anderer Stelle ein schiefes Licht auf das "High-Tech-Land" Japan: Vielen Behörden ist es nämlich nicht einmal klar, dass mit dem Support-Ende ein erhöhtes Risiko für die Systeme einhergeht. Experten bezeichneten das als "schwaches Sicherheits-Bewusstsein", generell wurde vielen öffentlichen Bediensteten attestiert, dass diese nicht "Computer-gebildet" sind.