Quelle: winfuture
Mit dem heutigen Tag endet die Ära XP. Nach mehr als 13 Jahren veröffentlicht Microsoft zum letzten Mal Sicherheits-Updates für sein stark in die Jahre gekommenes Betriebssystem. Zeit für einen Rückblick aus der Sicht von WinFuture.de.
Mit Windows XP begann im Grunde die Zeit der PCs, wie wir sie heute kennen. Nach der Veröffentlichung von Windows 2000, das bereits ein Vorbote war, erschien mit XP das erste für normale Anwender konzipierte Betriebssystem von Microsoft auf Basis des NT-Kernels, auch wenn bei der Installation das gute alte DOS noch einen kurzen Auftritt hatte. Als Windows XP am 24. August 2001 den RTM-Status erreichte, gab es rasch zahlreiche positive Kritiken zu dem neuen Betriebssystem, denn die meisten Nutzer waren schnell von der Oberfläche, der Stabilität und der Performance begeistert. Der offizielle Launch erfolgte am 25. Oktober des gleichen Jahres und ab diesem Zeitpunkt traten Windows XP Home und Professional ihren Siegeszug an.
Riesige Verkaufszahlen
2006 konnte Microsoft 400 Millionen verkaufte Lizenzen melden, doch schon zwei Jahre später war es wegen der Einführung des Nachfolgers Vista so weit: Ende Juni 2008 endete der Verkauf von XP offiziell. Noch heute ist es allerdings in Form von OEM-Versionen im deutschen Handel erhältlich, was mit Sicherheit auf das über Jahre große Interesse zurückzuführen ist.
Windows XP brachte diverse Neuerungen mit sich, darunter eine vollkommen überarbeitete Oberfläche im quietschbunten Look, ein neuer Windows Media Player, den neuen Messenger inklusive Videofunktionen, den heute ebenfalls zu Grabe getragenen Internet Explorer 6 und ein neues Treibersystem. Allerdings dauerte es auch noch einige Zeit, bis man zum Beispiel USB 2.0 und Bluetooth unterstützte.
Erstmals mit eingebauter Aktivierung
Eine der wichtigsten Neuerungen war jedoch: die Aktivierung über das Internet oder per Telefon. Später musste Microsoft sich lange Jahre mit illegalen Aktivierungen und deren Vermeidung herumschlagen, bis man nach diversen Updates lieber begann, sich auf die Sicherung der später veröffentlichten Versionen seines Betriebssystems gegen illegale Kopien zu konzentrieren. Die einfache Umgehung der Produktaktivierung von Windows XP dürfte einer der Gründe dafür sein, dass das in die Jahre gekommene Betriebssystem noch heute laut Marktbeobachtern auf fast 27 Prozent aller weltweit genutzten PCs im Einsatz ist. Noch heute machen Volumenlizenzschlüssel für XP im Internet die Runde, mit dem es ohne weiteres auf neuen PCs installiert und erfolgreich aktiviert werden kann.
Schwerer Abschied
Seit Jahren versucht Microsoft nun schon, die Anwender von XP weg und hin zu neueren Versionen wie dem inzwischen äußerst populären Windows 7 zu bewegen, was aber aus vielerlei Gründen nur begrenzt gelingt. Während die einen in ihrer gewohnten Umgebung bleiben wollen und behaupten, XP würde noch immer alle Anforderungen erfüllen und auch in Sachen Performance gut mithalten können, scheuen andere den Aufwand oder die Konsequenzen eines Upgrades auf Windows 7, 8 oder 8.1 - auch weil diese Systeme teilweise eben nicht mehr so leicht kopiert werden können. Windows Versionen von 1985 bis heute Rückblickend einige Statistiken aus dem Archiv von WinFuture, denn unser Portal hat XP von Anfang an auf seinem Weg begleitet. Das WinFuture XP Update Pack, welches zwischenzeitlich vom Netz genommen werden musste, aber seit Jahren von Microsoft toleriert wird, wurde bis heute insgesamt 4.563.554 Mal heruntergeladen. Allein das Windows XP Service Pack 3 wurde von unseren Servern gut 1,5 Millionen Mal bezogen.
Das WinFuture Windows XP Forum zählt heute fast 20.000 Themen mit fast 122.000 Postings. In der Screenshot-Datenbank von WinFuture finden sich Bilder von 61 verschiedenen Windows XP Builds, so viele wie von keinem anderen Betriebssystem von Microsoft. Dazu gehören auch diverse Bilder des Vorläufers Windows Neptune und der noch unter dem Codenamen "Whistler" entwickelten Beta von XP.
Firmen und Verwaltungen hadern mit Upgrade
In vielen Unternehmen und Verwaltungen ist Windows XP noch heute im Einsatz - und wird es auch noch lange sein, denn weil die IT-Bereiche vielerorts noch nicht umgestellt sind, kann oder muss Microsoft diese im Rahmen von kostenpflichtigen angepassten Support-Leistungen weiter mit Updates versorgen. Natürlich verdienen die Redmonder dabei weiterhin gut, auch wenn man die Entwickler sicherlich lieber anderen Aufgaben zuteilen würde.
Nun ist es allerdings an der Zeit nach vorn zu blicken, denn spätestens seit dem Launch von Windows 7 dürften viele Anwender froh sein, nicht mehr mit Windows XP arbeiten zu müssen, haben sich die neuen Betriebssysteme doch deutlich weiterentwickelt. Wie es in Zukunft mit Windows 8.1, dessen erstes großes Update heute erschienen ist, und seinen Nachfolgern weitergehen wird, wird auch weiterhin bei WinFuture zu lesen sein.
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