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Telekom verteidigt Drosselpläne vor Regulierungsbehörden
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Olaf
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Beitrag #1 down up
Telekom verteidigt Drosselpläne vor Regulierungsbehörden • 03.06.2013 18:58

Quelle: computerbase.de

Telekom verteidigt Drosselpläne vor Regulierungsbehörden

Die Bundesnetzagentur prüft derzeit die Pläne der Telekom, ab 2016 die Geschwindigkeit von Breitband-Anschlüssen ab einem bestimmten Datenvolumen zu drosseln. Nun hat der Konzern einen elf Fragen umfassenden Katalog der Bundesnetzagentur beantwortet, berichtet die Welt, der das Antwortschreiben vorliegt.

Demzufolge sollen auch einige Dienste aus dem IPTV-Paket Entertain auf das begrenzte Datenvolumen angerechnet werden. Offensichtlich reagiert die Telekom mit dieser Entscheidung auf die zahlreichen Vorwürfe, die Ausnahme für Entertain wäre ein Verstoß gegen die Netzneutralität, weil die Telekom eigene Dienste gegenüber der Konkurrenz bevorzugt. Dieser Kritik entgegneten die Telekom-Verantwortlichen bislang, bei Entertain handele es sich praktisch nicht um das freie Internet, sondern ein von den Landesmedienanstalten reguliertes Angebot, für das die Kunden ohnehin Extragebühren zahlen müssten.

Von diesem Standpunkt hat man sich offenbar verabschiedet, lediglich „einzelne Bestandteile“ von Entertain sollen nicht unter die Volumengrenze fallen. Dazu zählen das lineare TV-Angebot sowie der Zugang zu dem TV-Archiv, während der Traffic von Diensten wie der Telekom Cloud samt dem dazugehörigen Mediencenter angerechnet wird. Auf der Kippe steht momentan der in Entertain integrierte Video-on-Demand-Dienst (VoD) Videoload. „Ob auch das integrierte VoD-Angebot Videoload zukünftig aus der Berechnung des Highspeed-Volumens und von der Bandbreitenbegrenzung ausgenommen wird, ist noch nicht entschieden“, zitiert die Welt aus dem Antwortschreiben der Telekom.

Der Konzern unterscheidet also nicht mehr zwischen dem Entertain-Paket und dem herkömmlichen Breitband-Anschluss, sondern zwischen dem klassischen TV-Angebot und Internetdiensten. „Eine wie auch immer geartete Sonderstellung von Internetdiensten der Telekom gibt es nicht“, heißt es in dem Schreiben. Sofern die Volumenbegrenzung wie geplant umgesetzt wird, soll ein „entsprechendes, diskriminierungsfreies Vorleistungsangebot für alternative Diensteanbieter einzuführen“.

Allmählich gewinnt das von der Telekom anvisierte Geschäftsmodell an Kontur, mit dem der Konzern offenbar die Milliardeninvestitionen für den geplanten Netzausbau stemmen will. Entsprechende Pläne kursieren bei der Telekom seit Jahren. Portale wie YouTube oder Spotify müssen demzufolge zahlen, wenn ihre Nutzer die Dienste ohne Einschränkungen nutzen sollen. Mit den überarbeiteten Drosselplänen gelten aber nun für alle Internetdienste dieselben Bedingungen, werde der Wettbewerb trotz Volumengrenze nicht beeinträchtigt, soll vermutlich die Botschaft lauten.
Kartellamt zeigt sich skeptisch gegenüber den Telekom-Plänen

Bei den Regulierungsbehörden herrscht dennoch Skepsis. „Wenn die Telekom Inhalteanbietern erlauben will, sich von einer Datendrosselung freizukaufen, hat dies möglicherweise Folgen für den Wettbewerb“, sagte der Präsident des Bundeskartellamts Andreas Mundt der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Die Telekom steht ohnehin unter besonderer Beobachtung der Wettbewerbshüter, bedingt durch die „marktmächtige“ Position mit 12,4 Millionen Breitband-Anschlüssen, die einem Marktanteil von 45 Prozent entsprechen. Sollten nun „kleine Anbieter nicht in der Lage sein, sich eine prioritäre Behandlung zu erkaufen“, drohen diesen „erhebliche Marktzutrittsschranken“, erklärte Mundt.

Diesbezüglich stimmt er zwar mit den Bürgerrechtlern überein, die solche Pläne als Zwei-Klassen-Internet bezeichnen, in den lautstarken Kritiker-Chor reiht Mundt sich dennoch nicht ein. Für ihn werde es erst dann problematisch, wenn die Netzneutralität berührt werde, die Preisgestaltung der Tarife wäre aber Sache der Telekom. Dabei stehe es dem Konzern auch frei, die Tarife abhängig vom Datenverbrauch zu staffeln. Laut Mundt besteht kein „Grundrecht auf Flatrates für schnelles Internet“. Ein abschließendes Urteil über die geplanten Tarife haben die Kartellwächter noch nicht gefällt, konkrete Details zu den Drosselplänen sind nach wie vor nicht final festgelegt.

Grundsätzlich muss die Telekom allerdings die Kunden besser informieren. So erwarten die Regulierungsbehörden, dass für Kunden jederzeit das bereits verbrauchte Datenvolumen abfragbar ist. Darüber hinaus muss bekannt sein, bei welchen Diensten der Traffic auf die Volumengrenze angerechnet wird. Bei der Telekom entstehen bereits entsprechende Pläne, nach denen Kunden etwa per E-Mail oder etwa SMS einen Hinweis über den aktuellen Verbrauch erhalten, sofern dieser einen bestimmten Wert überschreitet.

Ebenfalls noch nicht abschließend geklärt ist die gedrosselte Geschwindigkeit, wenn die Volumengrenze überschritten wird. Derzeit liegt diese bei 384 Kilobit pro Sekunde, ist aber noch nicht final. Die Begrenzung greift ohnehin erst ab 2016, deswegen habe man zunächst einen niedrigen Wert in den AGB festgeschrieben, heißt es in der Antwort der Telekom an die Bundesnetzagentur. Den Wert könne man bei Bedarf problemlos „den Marktgegebenheiten entsprechend“ anheben, weil es sich dabei um „eine Verbesserung für den Kunden“ handelt. Müsste die gedrosselte Geschwindigkeit aber nach unten korrigiert werden, erhalten betroffene Kunden ein Sonderkündigungsrecht – das will die Telekom vermeiden.

Zumal die Telekom erstmals konkrete Zahlen nennt, denen zufolge wesentlich mehr Nutzer die Volumengrenze erreichen. Das oftmals wiederholte Mantra von den drei Prozent an „Extremnutzern“, die überhaupt von der Drossel betroffen wären, scheint so nicht haltbar. Bereits heute würden 3,65 Prozent der Telekom-Kunden das Inklusiv-Volumen ausreizen. Ein Großteil entfällt auf Nutzer von Tarifen mit Geschwindigkeiten bis zu 16 Mbit/s, weil die Volumengrenze bereits bei 75 GB greift. Mit 0,24 Prozent entfällt nur ein geringer Teil auf Kunden mit Tarifen von 50 Mbit/s und mehr, allerdings beinhalten diese Tarife auch ein Datenvolumen zwischen 200 GB und 400 GB.


03.06.2013 18:58
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Olaf
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Beitrag #2 down up
RE: Telekom verteidigt Drosselpläne vor Regulierungsbehörden • 13.06.2013 21:31

Quelle: winfuture

Zitat:Telekom-Drossel: 2 MBit/s statt 384 KBit/s (Update)

Die Deutsche Telekom ist seit Wochen unter Beschuss, da man im April angekündigt hat, künftig nach Erreichen eines bestimmten Limits, den jeweiligen Internet-Zugang zu drosseln. Das ist offenbar nicht ganz vom Tisch, die Datenbremse dürfte aber nicht mehr so schlimm ausfallen.

Wie Caschy berichtet, soll die Deutsche Telekom heute bekannt geben, dass man die Datenübertragungsbremse nicht so fest anziehen wird wie ursprünglich geplant bzw. angekündigt. Das hat der bekannte Blogger von zwei nicht näher genannten Informanten erfahren.

Das Telekommunikationsunternehmen hatte seinerzeit angekündigt, dass man sich bei neuen Call&Surf- und Entertain-Verträgen künftig das Recht herausnehmen wird, nach Erreichen einer bestimmten Volumenobergrenze (je nach Tarif zwischen 75 und 400 Gigabyte) eine Drosselung der Brandbreite des Anschlusses auf 384 Kilobit pro Sekunde durchzuführen.


Das hatte einen Sturm der Entrüstung bei Kunden und Netzaktivisten ausgelöst, auch deshalb, weil die Content-Angebote der Telekom wie Video-Streaming ausgenommen sein sollen, was für Kritiker der Pläne einen schweren Verstoß gegen die Netzneutralität darstellte. Ein Vorwurf, den die Telekom-Manager aber stets von sich gewiesen haben.


Laut Carsten Knobloch wird es die Drosselung zwar auch künftig geben, mit einer maximal möglichen Geschwindigkeit von zwei MBit/s werde diese aber zumindest "vertretbar" sein, meint Caschy. Darüber hinaus soll es auch künftig noch Flatrates ohne jegliche Begrenzung geben, diese werden aber natürlich auch entsprechend mehr kosten.

Die Deutsche Telekom hat auf den Bericht bisher nicht regiert. Wir werden, sobald das Unternehmen sich dazu geäußert hat, den Artikel entsprechend aktualisieren.

Update 11.18 Uhr: Die Deutsche Telekom hat Caschys Informationen nun offiziell per Pressemitteilung bestätigt. Man reagiere damit auf die "Sorgen der Kunden", heißt es im Statement des Netzanbieters.

Parodie: Das Internet der Zukunft bei der Telekom



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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13.06.2013 22:35 von Olaf.)
13.06.2013 21:31
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Olaf
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Beitrag #3 down up
RE: Telekom verteidigt Drosselpläne vor Regulierungsbehörden • 13.06.2013 21:38

Quelle: computerbase.de

Zitat:Rösler begrüßt angepasste Drossel-Tarife der Telekom

Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) nimmt wohlwollend zur Kenntnis, dass die Deutschen Telekom die Mindestgeschwindigkeit der Drossel-Tarife auf 2 Mbit/s erhöht hat. Eine finale Bewertung soll aber erst getroffen werden, wenn die Bundesnetzagentur die laufende Prüfung abgeschlossen habe.

Die Regulierungsbehörde untersucht derzeit, ob die Pläne der Telekom gegen die Netzneutralität verstoßen. Noch stehen einige Detailfragen im Raum, diese sollen jedoch zeitnah beantwortet werden. „Auf Grundlage dieser Prüfung wird das Bundeswirtschaftsministerium entscheiden, ob und falls ja, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die Netzneutralität generell sicherzustellen“, erklärte ein Sprecher von Rösler laut Handelsblatt Online.

Mit der erhöhten Drosselgeschwindigkeit reagierte die Telekom auf die Sorgen von Kunden und betont, dass sowohl die Mindestgeschwindigkeit als auch die Kapazität des begrenzten Datenvolumens nicht in Stein gemeißelt wären. Vorgaben durch die Politik sieht man erwartungsgemäß skeptisch. „Ich halte es für besser für das freie Internet, wenn die Unternehmen das alleine regeln“, sagte Marketing-Chef Michael Hagspihl.

Keine neuen Erkenntnisse gibt es in puncto Netzneutralität, nach wie vor plant man kostenpflichtige „Managed Services“. Einzelne Dienste will man zwar nicht diskriminieren, aber wenn Kunden Zusatzdienste buchen, sollen diese bevorzugt behandelt werden. Inwieweit sich solche Pläne mit der Netzneutralität vereinbaren lassen, ist fraglich. Zumal solche Geschäftsmodelle mit dem Risiko behaftet sind, den Weg in ein „Zwei-Klassen“-Internet zu ebnen.

Daran sieht man mal wieder, daß unser Bundeswirtschaftminister ne hohle Nuß ist und keine Ahnung von Computer bzw. Internet hat. Wenn er der Meinung ist, daß es nur um die Geschwindigkeit geht, dann hat er das Problem nicht begriffen bzw. nicht verstanden, worum es eigentlich geht. Vielleicht klären ihn ja irgendwann seine Ratgeber auf und er korrigiert seine Aussagen so, daß er falsch verstanden und zietiert wurde, so wie es schon oft genug in der Vergangenheit war.

13.06.2013 21:38
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Beitrag #4 down up
RE: Telekom verteidigt Drosselpläne vor Regulierungsbehörden (update) • 20.06.2013 22:09

Quelle: winfuture

Zitat:Drosselung: Telekom will beim Volumen nachbessern

Die Deutsche Telekom rudert hinsichtlich ihrer Pläne für die Drosselung von DSL-Zugängen weiter zurück. Nach der Höhe der reduzierten Geschwindigkeit stellt der Vorstand nun auch die Volumen-Limits zur Disposition.

"Wenn die neuen Regeln ab 2016 in Kraft treten, schauen wir uns genau an, welche Kunden was wollen und nutzen. Wenn der Durchschnittsnutzer dann wegen des Videobooms viel mehr Datenvolumen benötigt als aktuell, wird das Inklusivvolumen eben erhöht", sagte Timotheus Höttges, der designierte Konzernchef, in einem Interview mit der Rheinischen Post.

Für DSL-Anschlüsse mit einer Download-Bandbreite von 16 Megabit pro Sekunde sollte die Geschwindigkeit nach bisherigen Angaben des Unternehmens nach 75 Gigabyte Übertragungs-Volumen stark reduziert werden. Nach massiven Kritiken, dass dies hinsichtlich der gerade entstehenden Nutzungsgewohnheiten eine faktische Abschaltung des Internet-Anschlusses bedeuten würde, hatte die Telekom einen kleinen Rückzieher gemacht und die Absenkung auf 2 Megabit pro Sekunde nachgebessert.


Höttges geht allerdings davon aus, dass die Zahl der Kunden, für die die jetzige 75-Gigabyte-Marke Relevanz hat, ohnehin noch deutlich sinken wird. "Zweitens werden künftig deutlich mehr Kunden schnellere Anschlüsse mit 50 oder 100 Megabit/Sekunde buchen - und die erhalten ja dann sowieso höhere Datenvolumen inklusive", sagte er.

Dies unterstreicht allerdings auch Kritiken, dass es bei der Sache keinesfalls darum geht, dass die Netze der Telekom zu stark belastet wären, sondern schlicht darum, dass die Telekom ihre Einnahmen steigern will. Höttges verneint dies auch nicht, sondern begründet es mit den Investitionen, die sein Unternehmen tätigt.

"Kein Unternehmen investiert mehr in Deutschland als wir mit jährlich 3,4 Milliarden Euro. Wir nehmen allein sechs Milliarden Euro in die Hand, um 24 Millionen Haushalten ein Übertragungstempo von bis zu 100 Megabit anzubieten", sagte er. Trotzdem steht die Breitband-Entwicklung im internationalen Vergleich nicht gerade glänzend da - vor allem, weil der Konzern strategisch weiter darauf setzt, die vom Steuerzahler finanzierten Infrastrukturen möglichst lange auszunutzen.


20.06.2013 22:09
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